- Erstellt Dezember 3, 2020
- Zuletzt geändert am:
- 3. Januar 2022
Kai
Bison-App der Börse Stuttgart
Eine Möglichkeit Crypto-Währungen zu kaufen ist die Bison-App. Die Bison-App wurde von und mit (Sowa Labs GmbH) der Börse Stuttgart entwickelt – also “Made in Germany”. Die App läuft sowohl auf dem Android Betriebssystem als auch unter Apple IOS. Eine Desktop- oder Tablet variante gibt es derzeit leider noch nicht. Man ist also an die App gebunden. Mittlerweile kann man Bison auch über wen Webbrowser bedienen. Dazu einfach auf diesen Link klicken und mit den Daten aus der App einloggen.
Die Börse Stuttgart hat sich für die Bison-App die Partner Solaris-Bank und die eigene Tochtergesellschaft EUWAX AG ins Boot geholt. Die Verwahrung der Cryptowährung / Coins übernimmt die blocknox GmbH. Mit der Bison-App kauft man keine Optionen oder “Papier-Bitcoin” sondern echte Bitcoin von der Blockchain.
Traden (Handeln) kann man mit der App nicht. Es ist einzig und allein eine Plattform zum Kauf und Verkauf von Cryptowährungen. Auch ist die Bison-App keine Wallet (Brieftasche). Sobald der Kauf erfolgte lagern die Coins temporär beim Verwahrer, in diesem Fall die blocknox GmbH. Für eine längerfristige Investition sollten die gekauften Coins auf eine Cold- / Hot-Wallet gesendet werden. Dies ist “ohne” (mehr dazu) zusätzliche Kosten in der App möglich.

Ich selbst habe die Bison-App aus dem Google PlayStore getestet und möchte hiermit einen bebilderten Ablauf zeigen wie man zu seinen Bitcoin / Cryptowährungen kommt. Dieser Erfahrungsbericht ist Interaktiv. Du kannst die einzelnen blinkenden “Hinweise” im jeweiligen Bild anklicken und erhälst dann einen Hinweis bzw. eine Hilfestellung.
Nach der Installation der Bison-App aus dem Google PlayStore oder Apple AppStore kann es los gehen. Die App ist sehr übersichtlich und auf die wichtigsten Funktionen (meiner persönlichen Meinung nach) beschränkt:
- Einfaches Kaufen
- Guthaben einsehen / verwalten
- Gewinn / Verlust
- Kostenlos Versenden
Bevor mit echtem Geld investiert wird, gibt es die Möglichkeit mit 50.000€ sein einen Probelauf zu starten. Die App arbeitet mit den echten Kursen, ihr investiert jedoch nur im “Demo-Modus”. Für Anfänger die Ihr Risiko genauer abschätzen wollen ist das eine super Funktion. Weiterhin gibt es keinerlei Einschränkungen bzgl. Funktionalität der App. Hat man sich einmal verifiziert, kann man nicht mehr zum Demomodus zurückkehren.
Bevor es an die Verifizierung und den Kauf geht, ein paar Infos vorab:
- Du musst dir Bewusst sein, dass du ein Bankkonto eröffnest.
- Du musst bereit sein, deine persönlichen Daten anzugeben.
- Du musst bereit sein, dem Video-Ident-Verfahren zuzustimmen.
- Du musst dir Bewusst sein, dass du durch falsches Handeln Geld verlieren kannst.

Um in der Bison-App Crypto kaufen zu können muss eine Verifizierung für das Bankkonto bei der Solaris-Bank erfolgen. Die Verifizierung ist ziemlich simpel. Diese erfolgt über die Bison-App und verbindet euch direkt mit dem Partner (hierzu leider keine Angabe). Ihr müsst einen gültigen Personalausweis oder Reisepass vorliegen haben. Wichtig ist, dass Ihr ausreichend Licht habt, da ihr die Dokumente im Licht bewegen müsst um die Echtheitsmerkmale erkennen zu können.
Bitte nicht vergessen, dass du ein Konto bei der Solaris-Bank eröffnest. Dies wird auch bei der Verifizierung abgefragt. Diese Info wird leider im Vorfeld nicht ausreichend kommuniziert und ich persönlich wusste vor der Verifizierung nicht ganz genau Bescheid.
Habt ihr euch erfolgreich Verifiziert, dauert es ein paar Minuten und der Echtgeld-Modus ist freigeschaltet.

Nach erfolgreicher Verifizierung kannst du im Menüpunkt Einstellungen > Geld einzahlen die erste Einzahlung tätigen. Dir werden Kontoverbindungen zu deinem Konto bei der Solaris Bank angezeigt. Diese kannst du dir im Online-Banking abspeichern für zukünftige Einzahlungen. Der maximale Betrag pro Einzahlung liegt bei 20.000 €. Die Bison-App erkennt die Einzahlung und schreibt euch den Betrag in der App gut. Eine Benachrichtigung in der Statusleiste eures Smartphones erscheint. Eine Echtzeit-Einzahlung ist bei der Solaris Bank derzeit noch nicht möglich. Es dauert daher 1 – 2 Tage bis das Geld in der App verfügbar ist.

Sobald das Guthaben in der App verfügbar ist, kann es theoretisch losgehen. Zurück auf deinem Portfolio werden die “50.000 € Spielgeld” gegen dein echtes Guthaben ausgetauscht. Alles was jetzt in der App gekauft oder verkauft wird passiert mit dem Guthaben in €.

Zur Marktübersicht gelangst du über das Balkensymbol in der App. Hier werden dir die Kryptowährungen angezeigt die gekauft werden können. Der aktuelle Kurs und der Kursunterschied zum Vortag werden dir angezeigt. Im oberen Register kannst du dir die Kursentwicklung im Zeitfenster 3-Stunden bis 12-Monate anschauen. Mit klick auf die Kryptowährung erscheint die Option zu kaufen oder zu verkaufen.

Hier wird es ein bisschen verwirrend. Der reelle Kauf- / Verkaufspreis unterscheidet sich vom aktuellen Kurs. Mit dem Kursunterschied verdient die Börse Stuttgart bzw. die Betreiber der Bison-App ihr Geld. Eine Art Vermittlungsgebühr wird auf den aktuellen Kurs geschlagen. Dadurch hast du einen schlechteren Kaufkurs. Es handelt sich hierbei aber um keinen nennenswerten Unterschied.
Ein sogenannter “Spread” von ca. 0,75% wird dem aktuellen Kurs hinzugerechnet.
Beispiel:
Aktueller Bitcoin Kurs liegt bei 20.000 €. Dann liegt bei dein Kaufkurs bei ca. 20.150 €. Kaufst du nun für 100 € erhälst du nicht 0,005 Bitcoin, sondern nur ca. 0,00489 Bitcoin.
Der Kaufkurs wird dir 8 Sekunden reserviert. Nach dieser Zeit musst du eine neue Kaufanfrage stellen. Du siehst direkt wieviel du im Tausch bekommst.

Zurück im Portfolio wird dir weiterhin dein Guthaben angezeigt – anteilig die Cryptowährung und Euro. Durch den “Spread” beim Kauf hast du demnach teurer gekauft als der Kurs aktuell liegt, daher hast du direkt einen Minusbetrag in deiner Veränderung. Übersteigt der Kurs jedoch deinen Kaufkurs wirkt sich das auf dein Portfolio Wert aus. Unterhalb des Gesamtwertes steht dein investierter Betrag in Crypto – alles sehr übersichtlich.
Für die sichere Aufbewahrung solltest du deine Coins / Kryptowährung auf eine Wallet senden. Solange deine Coins bei der Bison-App liegen, gehören sie genau genommen nicht dir. Du hast sie zwar gekauft, bist aber kein Eigentümer. Vergleichbar ist das mit einem Auto: Nur wer den KFZ-Brief hat, ist auch Eigentümer. Im Bereich der Kryptowährung ist es allerdings so:
Not Your Keys, not your Coins
Es ist daher ratsam die gekauften Coins zur Wallet zu senden. Ein großer Vorteil ist, dass das Versenden der gekauften Kryptowährungen / Coins keine Gebühren kostet. Man kann daher sogar Kleinstbeträge kostenlos versenden.

Unter Einstellungen > Kryptowährung auszahlen gelangst du zur Auszahlung. Vergleiche unbedingt, dass du die gleiche Kryptowährung auszahlst wie deine Wallet empfängt. Passiert dir hierbei ein Fehler, dann sind deine Coins für immer weg.

Trag deine Wallet-Adresse ein. Unbedingt auf Richtigkeit kontrollieren und unbedingt auf Groß- und Kleinschreibung achten. Am besten du kopierst die Adresse von deiner Wallet per Kopieren / Einfügen in das Feld. Leider fehlt der Bison-App (noch) die Möglichkeit einen QR-Code mit der hinterlegten Wallet-Adresse zu scannen. Das würde jederart von Fehlern vermeiden.

Wissenswertes zur Bison-App
Es gilt das Prinzip “Kenne deinen Kunden” (KYC ; Know-Your-Customer). In Deutschland muss die Bank Auskunft über seine Kunden geben können. Hierbei geht es um das Geldwäschegesetz.
Die Verifizierung dient hauptsächlich für das Bankkonto bei der Solaris-Bank.
Die blocknox GmbH tritt als Verwahrer ein. Deine Coins / Kryptowährungen werden dort treuhänderisch verwaltet, sind allerdings nicht versichert.
Dein Euro-Guthaben allerdings ist mit einer Einlagenabsicherung von 100.000€ abgesichert.
Der TÜV Süd hat die Firma blocknox 2021 nach ISO 27001 zertifiziert.
Der Demo-Modus bietet die Möglichkeit die App zu testen. Du simulierst also einen Kauf oder Verkauf mit den “50.000€” Guthaben. Hier wird dein Bankkonto nicht belastet, du verschuldest dich nicht und du hast keine reellen Verluste. Du siehst wie der “Spread” funktioniert und wie die Kursentwicklung verläuft.
Der Demomodus wird durch die verifizierung außer Kraft gsetzt und kann danach nicht wieder hergestellt werden. Ein switchen zwischen “demo” und “Echt-Geld” ist also nicht möglich.
Es gibt tatsächlich keine direkten versteckten Kosten. Die Bison-App-Betreiber verdienen ihr Geld durch den oben genannten “Spread” (Gebühr).
Der Spread von ca. 0,75% wird dem aktuellen Kurs hinzugerechnet. Kaufst oder verkaufst du etwas aus deinem Portfolio, wird der Spread jeweils hinzugerechnet. Du zahlst also eine Gebühr. Das Versenden von Kryptowährungen ist tatsächlich kostenlos. Ich will behaupten, dass dies ein Alleinstellungsmerkmal ist.
- Als Kritikpunkt zählt unter anderem, dass, wie es eigentlich üblich ist, man keine Möglichkeit hat, die Transaktion der gesendeten Coins zu verfolgen. Man tappt also Tage lang im Ungewissen, ob die Transaktion erfolgreich war. Eine Transaktion, also senden von Coins / Kryptowährungen, ist auf der Blockchain einzusehen. Die Bison-App bietet hierzu leider keine Möglichkeit. Zumal hier auch ein bildender Effekt bei wäre.
Stand Februar 2021 gibt es keine Möglichkeit einen QR-Code der Wallet-Adresse zu scannen. Gerade als Smartphone-App wäre es sehr praktisch und sicherer den QR-Code zu scannen. Der QR-Code zu unserer BTC-Spenden-Wallet sieht wie folgt aus:Mit der aktuellen Version der Bison-App ist das Scannen von QR-Codes zur Auszahlung von Kryptowährungen möglich!
- Bei der Limit-Order als Kaufoption wird der tatsächliche Kaufkurs verschleiert. Setzt man eine Kauforder als Beispiel bei 40.000 € so wird bei 40.000 € NICHT gekauft. Tatsächlich muss der Kurs auf ca. 39.500 € fallen, damit die Order ausgelöst wird. Das ist sehr verwirrend, wenn man bei 40.000 den Kauf nicht getätigt hat. Hier ist daher zu empfehlen, in etwa 500 € im Kurs draufzusetzen – Limit-Order also bei 40.500€ um ungefähr bei 40.000 € zu kaufen. Wieso ist das so? Ganz einfach – Bison rechnet den oben erwähnten Spread hinzu. Solange der Spread nicht ersichtlich mit angegeben wird, verwirrt es leider.